Jeder, der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt ewig weitergehen kann, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.
Kenneth Ewart Boulding (oft abgekürzt zu Kenneth E. Boulding; * 18. Januar 1910 in Liverpool; † 18. März 1993 in Boulder, Colorado) war ein US-amerikanischer
Wirtschaftswissenschaftler britischer Herkunft. Er entwickelte unter anderem den Begriff der Soziosphäre. Er hat in über 1000 Veröffentlichungen und etwa 40 Monographien
einen umfangreichen Beitrag zur sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung geleistet und ist mit über 30 Ehrendoktorwürden (u. a. der Michigan State University)
ausgezeichnet worden. Boulding stammte aus einer Quäkerfamilie und studierte Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an der Oxford University. 1937 ging er in
die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1948 annahm, und lehrte an der Harvard University und der University of Chicago. Dort verfasste er 1941 mit Economic Analysis
eine wirtschaftswissenschaftliche Einführung für Studenten, die bald zum Standardwerk wurde. Während des Zweiten Weltkriegs war er beim Völkerbund in Princeton tätig,
verlor diese Stelle jedoch 1944 wegen seiner pazifistischen Aktivitäten. Danach war er an der University of Michigan (1949–1968) und anschließend an der University of
Colorado at Boulder (1969–1981) als Professor tätig. 1957 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1960 in die American Philosophical Society
und 1975 in die National Academy of Sciences. 1982 wurde er korrespondierendes Mitglied der British Academy. Boulding war unter anderem Präsident der American Economic
Association im Jahr 1968, der Society for General Systems Research, der International Peace Research Society und der American Association for the Advancement of
Science. In ihrer Anfangsphase arbeitete er in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) mit, an deren dritter Tagung er sich 1960 in Prag beteiligte.